
Kronen Zeitung
UNBEKANNTER KÄUFER
Wer ist „Mister X“ in Austrias Millionendeal?
Ein nordamerikanisches Konsortium soll die Investorenanteile der Viola Invest kaufen. Ex-Spielerberater Josko Rokov stellte den Kontakt her, der Kroate lässt aber wichtige Fragen offen. Geht man mit Coach Helm ins neue Jahr?
Ruhige Tage in der Weihnachtszeit, daran ist bei der Austria auch in der Winterpause noch lange nicht zu denken. Abseits vom Rasen kommt Violett nicht zur Ruhe. Ein nordamerikanisches Konsortium soll bereit sein, die Anteile der Viola Investment GmbH (49,9 Prozent) für 17 Millionen Euro zu kaufen. Innerhalb der Viola Invest sind ja 40 Prozent im Besitz der Gruppe WTF um Ex-Sportvorstand Jürgen Werner. Ex-Spielerberater Josko Rokov hat den möglichen Millionendeal eingefädelt, soll einen potenziellen Käufer an der Angel haben. Klingt für die Investoren im ersten Moment interessant, doch der Kroate lässt dabei die wichtigste Frage offen: Wer will die Anteile überhaupt übernehmen? Einen Namen des Investors nannte Rokov bis jetzt noch nicht. Was Veilchen-Investoren sauer aufstößt, weil sie ihre jeweiligen Anteile gar nicht verkaufen wollen, dazu die Angaben des Deals viel zu unseriös seien und viel zu wenig Aussagekraft hätten.
Für die Austria ist Rokov kein unbeschriebenes Blatt. Schon vor zwei Jahren wollte er einen Investor für den Kauf des Austria-Stadions nach Favoriten mitbringen – die Gespräche verliefen jedoch im Sand. Nun verlangte Rokov von Austrias Finanzvorstand Harald Zagiczek Einblicke in die Finanzen, Spieler- und sämtliche Verträge des Klubs. Da kein Angebot, keine konkreten Unterlagen vorlagen, kam Zagiczek diesem Wunsch angeblich nicht nach. Zudem gibt es Stand jetzt keine Informationen der Gesellschafter bezüglich Verkaufsambitionen.
Zorn wurde vorgeschlagen
Spannend bleibt auch, wie es für Trainer Stephan Helm weitergeht. Ob Tomas Zorn (D), der gestern bei der Generalversammlung der Viola Invest als Sportvorstand vorgeschlagen wurde, den Posten bekommt oder ob die Austria nur mit Neo-Sportdirektor Michael Wagner weitermacht, ist für die Personalie Helm kein unwesentlicher Punkt.
Der 42-Jährige ist seit Juli 2024 bei Violett auf der Trainerbank, holte in 61 Pflichtspielen einen Punkteschnitt von 1,74. Von Kapitän Manfred Fischer gab’s für Helm nach dem 3:1 zum Jahresabschluss gegen Sturm ja Rückendeckung. „Wir wissen, was wir an unserem Trainer haben“, so der Leithammel. „Er hat uns auch durch schwere Phasen geführt.“
Dass die Wiener aber mit Kandidaten wie Cem Sekerlioglu und Manfred Schmid liebäugeln (beide haben eine Austria-Vergangenheit und arbeiteten bereits in Favoriten, Wolfsberg und Hartberg zusammen), ist kein Geheimnis.
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